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AutorenbildGabriele Stenitzer

FÜhrungskräfte im Dilemma

Willst du als Führungskraft formbar und systemkompatibel sein oder willst du deine eigene Meinung einbringen?


Warum suchen Unternehmen manchmal Führungskräfte, die sich den Wünschen des Systems unterordnen und nur das umsetzen, was gefordert ist, ohne ihre eigene Meinung einzubringen?


1. Unternehmen möchten oft sicherstellen, dass ihre Prozesse und Abläufe reibungslos funktionieren und dass alle Mitarbeiterinnen nach den gleichen Regeln arbeiten.

Eine formbare Führungskraft kann dazu beitragen, dass die Vorgaben und Richtlinien des Unternehmens konsequent umgesetzt werden, ohne dabei eigene Interpretationen oder Abweichungen zuzulassen.


2. Unternehmen können sich für formbare Führungskräfte entscheiden, um Risiken zu minimieren.

Wenn Führungskräfte ihre eigene Meinung einbringen und alternative Ansätze verfolgen, besteht die Möglichkeit, dass Fehler gemacht werden oder dass Entscheidungen getroffen werden, die nicht den Unternehmenszielen entsprechen.


3. In Unternehmen mit stark hierarchischen Strukturen wird oft erwartet, dass Führungskräfte die Entscheidungen der oberen Hierarchieebenen umsetzen, ohne diese in Frage zu stellen. Eine formbare Führungskraft passt sich diesen Strukturen an und agiert entsprechend den Vorgaben von oben.


Nicht alle Unternehmen suchen nach formbaren Führungskräften. Viele Unternehmen schätzen Führungskräfte, die eigenständig denken, innovative Ideen einbringen und eine kritische Perspektive einnehmen können. Es hängt von der Unternehmenskultur, den Zielen und den individuellen Anforderungen ab, welche Art von Führungskräften bevorzugt wird.

Wenn du dich für ein System entscheidest, dann hinterfrage bei deiner Bewerbung, welche Art der Führungskultur im Unternehmen herrscht.



Der Spagat zwischen eigenständigem Denken und Systemkonformität kann eine Herausforderung für Führungskräfte sein, aber es gibt Möglichkeiten, diesen zu bewältigen.


Hier sind einige Ansätze:


1. Kenntnis des Unternehmenskontexts: Eine Führungskraft sollte den Kontext und die Ziele des Unternehmens gut verstehen. Dies ermöglicht es ihr, Entscheidungen und Handlungen in Einklang mit den Unternehmenszielen zu bringen, während sie gleichzeitig ihre eigene Perspektive einbringt.


2. Offene Kommunikation: Eine Führungskraft sollte in der Lage sein, ihre eigene Meinung und Ideen offen zu kommunizieren, auch wenn sie von den bestehenden Ansichten oder Vorgaben abweichen. Durch eine klare und respektvolle Kommunikation können alternative Ansätze diskutiert und möglicherweise in Betracht gezogen werden.


3. Kompromisse finden: Es ist wichtig, Kompromisse zu finden, um sowohl die eigenen Ideen als auch die Anforderungen des Systems zu berücksichtigen. Eine Führungskraft kann versuchen, gemeinsame Lösungen zu finden, die sowohl ihre eigenen Ziele als auch die des Unternehmens berücksichtigen.


4. Netzwerke nutzen: Der Austausch mit anderen Führungskräften, Kollegen oder Mentoren kann helfen, verschiedene Perspektiven zu erhalten und neue Ideen zu generieren. Durch den Aufbau von Netzwerken kann eine Führungskraft ihre eigenen Denkmuster erweitern und alternative Ansätze kennenlernen.


5. Mut zur Veränderung: Eine Führungskraft sollte den Mut haben, bestehende Prozesse und Vorgaben zu hinterfragen und gegebenenfalls Veränderungen anzustoßen. Dies erfordert oft Durchsetzungsvermögen und Überzeugungskraft, um andere von neuen Ideen zu überzeugen.


Es ist wichtig anzumerken, dass der Spagat zwischen eigenständigem Denken und Systemkonformität von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein kann. Manche Unternehmen schätzen eigenständiges Denken und Innovation mehr als andere. Eine Führungskraft sollte daher auch die Unternehmenskultur und -werte berücksichtigen, um den richtigen Ansatz zu finden.

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