Jeder Mensch besitzt einen inneren Kompass, der ihm Orientierung gibt. Manchmal verlieren wir im Laufe unseres Lebens den Bezug zu unserer inneren Führung.
Die Orientierung am inneren Kompass ist zentral für unser Wohlbefinden und unsere Selbstführung. Wenn wir nicht wissen, was uns antreibt, was uns wichtig ist im Leben und welche Ziele wir erreichen möchten, übernehmen andere Menschen die Führung in unserem Leben. Wir leben dann fremdbestimmt statt selbstbestimmt.
Wir alle sind Pioniere unseres Lebensweges
So wie jeder Mensch einzigartig ist, ist das auch der innere Kompass jedes Menschen. Wir sind bestrebt nach unseren uns eigenen Bedürfnissen und in Übereinstimmung mit unserer Umwelt zu leben. Je besser uns dies gelingt, desto größer sind unser Wohlbefinden, das Selbstwertgefühl und die Selbstwirksamkeit. Je stärker wir uns nach unserem inneren Kompass ausrichten, desto authentischer und selbstbewusster können wir nach Außen wirken.
Oft werde ich in Coachings gefragt: „Ist das jetzt richtig oder falsch?“ Dann antworte ich: „Wessen Meinung und innere Wahrheit stellst du über deine? Wer oder welches Messinstrument kann dir sagen, was für dich richtig oder falsch ist? Du musst lernen zu erkennen, was DEINE Wahrheit ist, nach der du leben möchtest! Du kannst im Außen zwar Inspiration aber keine Orientierung finden.“
Als Kinder sind wir abhängig von Erwachsenen. Wir wollen geliebt werden und uns zugehörig fühlen. Dafür lernen wir, uns anzupassen und die Bedürfnisse von Eltern und Autoritätspersonen wichtiger zu nehmen als eigene. Da ist es sehr schwierig, bei sich zu bleiben.
Viele Menschen haben verlernt, auf die eigenen innere Stimme zu hören und ihr zu vertrauen. Stattdessen vertrauen sie Dingen im Außen: Den Meinungen ihres Umfeldes, dem Besitz und Kontostand oder dem Verstand. Aber: Unsere Gedanken sind nicht die Wirklichkeit und wir müssen uns bewusstwerden, dass unsere Gedanken Konstrukte sind, die aus unserer Interpretation und der Bewertung von Erfahrungen entstanden sind. Wir müssen nicht alles glauben, was wir denken, aber wir dürfen anfangen eigene Überzeugungen und die Überzeugungen anderer zu hinterfragen.
Höre auf den Ruf deiner inneren Stimme!
Je stärker wir unseren inneren Kompass wahrnehmen und ihm folgen, desto passender fühlt sich unser Leben an. Je besser wir uns selbst kennenlernen, uns annehmen, wie wir sind und uns nicht mehr verurteilen, desto näher kommen wir unserem inneren Plan und unserer inneren Stärke, den eigenen Weg zu gehen.
Der innere Kompass hilft uns, Erfahrungen zu machen, die zu unserer momentanen Entwicklung passen und zeigt uns Möglichkeiten auf, wie wir unsere persönliche Entwicklung weiterbringen.
Nur wenn wir unserem inneren Kompass folgen, entfalten wir unser ganzes Potential und entwickeln uns zu einzigartigen, unverwechselbaren Menschen.
Willst du Spieler sein oder Spielball?
Viele Menschen haben im Laufe ihres Lebens schleichend aufgehört, ihrem inneren Kompass zu folgen. Anstatt ihre ganze Persönlichkeit zu entfalten, orientieren sie sich im Außen. Die individuellen Farben, die jeden Menschen einzigartig machen, verblassen allmählich. Aus bunt wird ein einheitliches grau, so wie die grauen Herren in Michael Endes Roman "Momo".
Ein Leben als Spielball fühlt sich nicht stimmig an. Es führt zu innerer Unruhe, die teilweise durch Ersatzbefriedigungen wie Konsum kompensiert wird.
Tipps, um dich mit deinem inneren Kompass zu verbinden:
Stelle dir immer wieder folgende Fragen:
o Welche Idee hast du von einem passenden Leben?
o Nach welchen Werten richtest du dein Leben aus?
o Was gibt deinem Leben Sinn?
o Was macht dir Freude und begeistert dich?
o Was schenkt dir inneren Frieden?
o Wo übernimmst du (noch nicht) Verantwortung in deinem Leben?
o Was schmerzt dich noch und was möchtest du heilen?
Tägliches Journaling: Nimm dir Zeit, um deine Gedanken, Gefühle und Ziele aufzuschreiben und achte auf Antworten aus deinem Inneren.
Meditation: Stärke deine Mitte. Stelle eine Frage an deine innere Führung und höre auf die Antworten, die in der Stille und Ruhe kommen.
Verbringe Zeit in der Natur und lasse dich von ihr inspirieren. Suche nach Ruhe und Kraft in der Natur. Sei präsent und aufmerksam und achte auf die Botschaften, die aus deiner Umgebung kommen und welche Assoziationen du damit verbindest.
Achtsamkeit: Höre auf die Botschaften, die dein Körper dir gibt, indem du in deinen Körper hineinhörst und hineinspürst. Achte darauf, was sich für dich „stimmig“ anfühlt. Der Körper hat eine eigene Intelligenz, die wir viel zu wenig nutzen. Je besser du deinen Körper kennst, umso leichter merkst du, welche Entscheidungen für dich stärkend oder schwächend sein können. Nimm wahr, ob beim Gedanken an eine Entscheidung in deinem Körper ein Raum aufgeht oder ob sich dein Körper eher verengt und schwer wird beim Gedanken an diese Möglichkeit.
Selbstakzeptanz – Nimm dir gegenüber eine wohlwollende Haltung ein: Sei gütig zu dir und lerne dich anzunehmen. Verurteile dich nicht für Gedanken oder Entscheidungen. Nimm dich ruhig gedanklich einmal selbst in den Arm und sag dir, dass, egal was passiert, du hinter deinen Entscheidungen stehst und es für dich in diesem Moment die richtige Wahl war.
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