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Meine Identität – meine Integrität



  • Was macht mich aus?

  • Wer bin ich?

  • Wer möchte ich sein?

  • Wie kann ich zu der Persönlichkeit werden, die ich gerne sein möchte?


Meine Identität:

Deine Identität ist die Antwort auf die vorhergehenden Fragen. Sie beruht auf deinen individuellen und einzigartigen Mustern aus Temperament, Emotionen und intellektuellen Fähigkeiten, die du dir im Laufe deines Lebens in sozialen Interaktionen erworben hast.


Identisch leben bedeutet authentisch und echt sein und das auszuleben, was dich ausmacht. Damit meine ich, dass man sich nicht ständig nach den Überzeugungen und Wünschen anderer verbiegt, sondern die eigene Meinung selbstbewusst vertritt und das Leben nach eigenen Vorstellungen gestaltet. Dazu braucht es eine grundlegende Erkenntnis über eigene Werte, Wünsche, Ziele, Meinungen, Einstellungen und die Überzeugung, selbst in der Lage zu sein, das eigene Leben formen zu können.

Es geht immer um die Entwicklung einer Passung zwischen dem subjektiven „Innen" und dem gesellschaftlichen „Außen", was eine Kompromissbildung zwischen „Eigensinn" und Anpassung bedeutet.


Meine Integrität

Die persönliche Integrität ist ein fortwährender Prozess, das persönliche Wertesystem aufrecht zu erhalten und die persönlichen Ideale mit dem eigenen Reden und Handeln abzustimmen. Integrität erlaubt dir, in dem Bewusstsein zu leben und zu handeln, dass sich deine persönlichen Überzeugungen, Maßstäbe und Wertvorstellungen in deinem Verhalten ausdrücken. Integrität hängt einerseits von deiner Selbstverantwortung ab und andererseits vom Verhalten der Mitmenschen und den gesellschaftlichen Lebensbedingungen.

Ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zur persönlichen Integrität ist die Erkenntnis, dass wir den Dingen nicht (oder nur bedingt) ausgeliefert sind, sondern die Möglichkeit haben das eigene Leben mitzugestalten!


Aus meiner Erfahrung als Lebens- und Sozialberaterin haben mehr Menschen zu wenig Selbstliebe als zu viel. Selbstliebe ist genauso notwendig im Leben, wie die Liebe zu anderen Menschen.

Eine gesunde Selbstliebe ist die Bedingung für erfüllte Kontakte und Partnerschaften, da wir anderen nur das geben können, was wir auch selbst besitzen.

Wenn wir in uns selbst keine Liebe spüren, können wir diese auch nicht anderen schenken.


Ist Selbstliebe egoistisch?

Die Selbstliebe ist nach der Selbsterkenntnis über das eigene ICH aus meiner Sicht ein weiteres Element, um eine gewünschte persönliche Integrität entwickeln zu können. Ohne die Liebe zu uns selbst gibt es auch kein Selbstbewusstsein, keine Selbstmilde, keine Selbstakzeptanz und keine Selbstfürsorge.

Selbstliebe ist erstrebenswert und trägt zu einem gesunden Selbstbewusstsein bei. Wenn es aber um die Umsetzung der Selbstliebe im Alltag geht, verfallen wir schnell in alte Ängste und Verhaltensweisen. „Wenn ich zuerst dafür sorge, dass es mir gut geht – ist das dann nicht egoistisch?“

Sicherlich bist du schon einmal geflogen. Sobald beim Abflug die Sicherheitshinweise vorgetragen werden, kommt der immer gleichlautende Satz: „Im Falle eines plötzlichen Druckverlustes in der Kabine legen Sie zuerst Ihre eigene Sauerstoffmaske an, bevor Sie Ihren Mitreisenden helfen.“ Ist das egoistisch?

Nein, es ist nicht egoistisch, sondern logisch. Im halb erstickten Zustand kannst du niemandem wirklich helfen. Genauso verhält es sich in den restlichen Lebensbereichen. Deine Selbstliebe ist wie eine Sauerstoffmaske, die es dir überhaupt erst möglich macht, für andere da zu sein – und hat somit auch kein Egoismus-Potenzial. Einem Egoisten fehlt der Rückhalt der eigenen Fürsorge, daher braucht er ständig Bestätigung von allen anderen, hat aber keine Ressourcen, um etwas zurückzugeben.

Selbstliebe befähigt uns zu Empathie und sozialem Handeln, während Egoismus andere Menschen bewusst ausschließt und das eigene Ego über alle anderen hebt.

Menschen, die sich selbst lieben, akzeptieren sich selbst – mit all ihren Schwächen und Fehlern. Deshalb fällt es ihnen leicht, sich in andere hineinzuversetzen und deren Schwächen zu tolerieren. Sie leben rücksichtsvoll - sich selbst und ihrem Umfeld gegenüber. So wie sie um ihre Schwächen wissen, kennen sie auch ihre Stärken – und nutzen diese gern, um anderen Menschen zu helfen. Bekommen sie Aufmerksamkeit von anderen, behandeln sie diese wie ein Geschenk. Ihr Selbstwert bleibt bestehen, unabhängig von äußeren Faktoren.

Egoisten sind kaum fähig zur Empathie, da sie ständig nur auf sich selbst achten. Rücksicht kennen sie nur in einem Sinne: sich selbst den Rücken freihalten. Ob das auf Kosten anderer geht, ist ihnen egal. Deshalb nutzt sie andere Menschen gern aus, wenn ihnen selbst daraus Vorteile entstehen. Das gilt auch für Liebe und Aufmerksamkeit, die sie häufig von Menschen einfordern. Für die Egoisten sind Statussymbole, an denen sie ihr eigenes Selbstwertgefühl messen kann, sehr wichtig.

Nicht zu viel, sondern zu wenig Selbstfürsorge kann also der Grund für egoistische Züge sein. Wenn man sich nicht wirklich akzeptiert, schaltet das Ego in den Selbsterhaltungstrieb und fokussiert umso mehr auf das eigene Ich.

Egoistisch zu sein gilt häufig als etwas Verwerfliches und Negatives. Deshalb sagen wir häufig „ja“, auch wenn wir „nein“ sagen wollen, stecken zurück, geben klein bei, reden und handeln gegen unsere Überzeugung und passen uns an.

Aber auch wenn wir uns scheinbar so selbstlos verhalten, indem wir es anderen recht machen, sind wir egoistisch. Wir wollen dann möglicherweise durch unser „selbstloses“ Verhalten erreichen, dass der andere weiterhin gut auf uns zu sprechen ist. Wir haben Angst, unser Ansehen könnte leiden oder der andere könnte sich von uns abwenden. Wir richten uns also nicht dem anderen zuliebe nach ihm, sondern um unserer selbst willen. Das ist egoistisch. Wenn wir keine Angst hätten, unser Ansehen zu verlieren, dann würden wir das tun, was wir für richtig halten.


Liebevolles Abgrenzen

Wenn du sinnvoll und selbstbestimmt leben möchtest, ist auch das Setzen von Grenzen wichtig, um bewusster auf Manipulationen und unerwünschte Einflussnahme reagieren zu können. Wenn du dir erlaubst, dich zu der Person zu entwickeln, die du eigentlich bist oder zu der du dich entwickeln möchtest, musst du dir über deine Grenzen klar werden und diese auch nach außen zu kommunizieren.


Oft fällt es uns schwer, Grenzen zu setzen, weil wir unsere Gefühle missachten und die eigenen Bedürfnisse nicht kennen.

Es kann sein, dass die Frage nach deinen Bedürfnissen und den damit verbundenen notwendigen Grenzen verunsichert. Das ist nachvollziehbar, weil wir gelernt haben, nicht egoistisch zu sein. Egoismus wird meistens als etwas Negatives dargestellt.



Um uns selbst weiterzuentwickeln, müssen wir lernen, unsere Gefühle und Bedürfnisse ernst zu nehmen und entsprechend zu leben.


Es kann hilfreich sein, wenn du dir bewusst machst, dass gesunde Grenzen, im Gegensatz zu Mauern, durchlässig sind. Am Beispiel des Gartenzauns, kannst du viel über gesunde Grenzen lernen:

Du kannst dich mit deiner Nachbarin über den Zaun hinweg unterhalten, und es gibt eine Türe, die du öffnen kannst, um erwünschte Besucher willkommen zu heißen.


Das Setzen von klaren Grenzen macht dir und anderen klar, wofür du zuständig bist und wofür nicht. Wenn du in deinem Garten einen Baum pflanzt, ist es klar, wer die Früchte ernten darf. Deine Nachbarn und du wissen, wo der jeweilige Garten endet. Du kannst dich entspannt über den Zaun unterhalten, musst dem Nachbarn aber nicht erlauben, deinen Garten zu betreten. Du darfst entscheiden, wen du in deinen Garten lässt und wen nicht.


Der Kontakt mit deinen Mitmenschen wird viel klarer sein, wenn du dort Grenzen setzen kannst, wo sie für dich wichtig sind. Diese Grenzen kannst du verständlich und liebevoll kommunizieren. Du kannst sagen, wer du bist, was du gerne hättest, was dir wichtig ist und und was andere von dir erwarten können.

Du darfst über die Grenzen entscheiden, die du brauchst, damit ein gutes Miteinander funktioniert.

Über den sicheren Zaun hinweg kannst du ohne die Angst, dass der andere plötzlich zu nahe ist und womöglich etwas kaputt macht, entspannter leben. Und du kannst die Gartentüre jederzeit öffnen, wenn du das möchtest. Eine schöne Vorstellung?



Mein Garten der Selbstliebe


  • Wie pflegst du deine Selbstliebe?

  • Wie achtsam gehst du mit dir und anderen um?

  • Kannst du deine Bedürfnisse wahrnehmen?

  • Wie steht es mit deiner Selbstfürsorge?

  • Nimmst du dich selbst mindestens genauso wichtig wie andere?

  • Was tut dir gut?

  • Kannst du dich selbst loben und wertschätzen?

  • Bist du stolz darauf, was du im Leben schon alles erreicht hast?

Überlege dir, was du in deinem Garten der Selbstliebe anbauen möchtest und wie du diese Pflanzen pflegst!







„Es ist schwierig,

Glück in sich selbst zu finden,

aber es ist unmöglich,

es irgendwo anders zu finden.“

Artur Schopenhauer


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